Plasmabegrenzung – der Divertor

Der Divertor, ein zusätzliches Magnetfeld, das den Plasmarand auf speziell ausgerüstete Prallplatten lenkt, sorgt für eine gute Wärmeisolation des Plasmazentrums.


Das Magnetfeld, das das Plasma einschließt, erfüllt den gesamten Raum des Plasmagefäßes. Infolgedessen breitet sich auch das Plasma so weit aus, bis es die Gefäßwände berührt. Die Wand übernimmt dabei – abgesehen von der Strahlung – an den Berührungsstellen die ganze Energie, die aus dem Inneren des Plasmas nach außen transportiert wird. Da sie dafür normalerweise nicht geeignet ist, ist für eine kontrollierte Begrenzung des Plasmas zu sorgen.

Den besten Schutz des Plasmas erhält man, wenn die Feldlinien nicht direkt auf die Wand treffen, sondern in angemessener Entfernung vom heißen Plasmazentrum auf speziell ausgerüstete Platten gelenkt ("divertiert") werden, die die Plasmateilchen auffangen und neutralisieren. Das vor diesen Divertor-Platten entstehende Neutralgas baut einen gegenüber dem Plasmahauptraum höheren Druck auf und kann dadurch leichter abgepumpt werden. So lassen sich störende Verunreinigungen aus dem Plasma entfernen, zugleich wird die Gefäßwand geschont und eine gute Wärmeisolation des Brennstoffes erreicht.


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