Montage

Die ersten Industrieaufträge für Experimentkomponenten wurden 1996 vergeben. Die Hauptmontage wurde 2014 abgeschlossen. Es folgten die Betriebsvorbereitungen. Am 10. Dezember 2015 erzeugte Wendelstein 7-X das erste Plasma. Seitdem wechselten sich Experimentierphasen mit ausbauphasen ab, die dazu dienten, die Anlage für einen Betrieb unter reaktorrelevanten Bedingungen zu ertüchtigen.

 

Wendelstein 7-X ist aus fünf nahezu baugleichen Modulen aufgebaut: Darin spiegelt sich die fünfzählige Symmetrie des Magnetfeldes wieder. Die Module wurden vormontiert und erst in der Experimentierhalle kreisförmig zusammengesetzt. Jedes Modul besteht aus einem Teil des Plasmagefäßes, seiner thermischen Isolation, zehn der supraleitenden Stellaratorspulen und vier ebenen Spulen sowie deren Verbindungen untereinander, der Verrohrung für die Kühlung der Spulen sowie aus einem Teil des stützenden Tragrings – pro Modul insgesamt ein Gewicht von rund 120 Tonnen.

Mitte 2014 standen alle fünf Module in der Experimentierhalle auf dem Maschinenfundament. Die Nahtstellen von Stützring, Plasma- und Außengefäß waren geschlossen. Sämtliche Stutzen, welche die Öffnungen im Plasmagefäß durch den kalten Spulenbereich hindurch mit dem Außengefäß verbinden – pro Modul rund 45 Stück – waren eingebaut. Auch die Hauptstromzuführungen und Kühlverrohrungen waren aufgebaut. Im Mai 2014 war die Montage von Wendelstein 7-X termingerecht abgeschlossen (mehr: siehe "Betriebsvorbereitungen für Wendelstein 7-X beginnen").

Es begannen die Betriebsvorbereitungen: Schrittweise wurden alle technischen Systeme – Vakuum im Kryostat, Kryosysteme, normalleitende und supraleitende Spulen, Vakuum im Plasmagefäß – geprüft. Parallel lief die Einstellung der computergestützten Datenerfassung für den Experimentierbetrieb und die Vervollständigung der Apparaturen zum Beobachten und zum Aufheizen des Plasmas.

Am 10. Dezember 2015 wurde das erste Helium-Plasma erzeugt. In den anschließenden Ausbauphasen erhielt Wendelstein 7-X zunächst einen ungekühlten Divertor, der dann durch einen wassergekühlten Divertor ersetzt wurde. Nach ebenfalls erfolgter Installation von neuen oder ausgebauten Heizsystemen und Diagnostiken ist die Anlage nun für den Nachweis des Dauerbetriebs bereit.

 

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