Transport-Untersuchungen

Die Güte des Plasmaeinschlusses bestimmt wesentlich die Größe, die ein Fusionskraftwerk haben muss, um zu zünden, d.h. das Fusionsplasma allein durch die Fusionsreaktion auf Temperatur zu halten: Je besser die Plasmateilchen eingeschlossen sind, desto kleiner kann das Kraftwerk und desto kostengünstiger der Fusionsstrom sein.


An ASDEX Upgrade werden – in Zusammenarbeit mit anderen Fusionsanlagen – der noch nicht völlig verstandene Transport von Teilchen und Energie aus dem Plasma nach außen untersucht:

  • Zusammenhang zwischen den Eigenschaften des Plasmarandes und der Einschlussgüte, zum Beispiel der Aufbau einer wärmeisolierenden Transportbarriere am Plasmarand (H-Regime)

  • Untersuchungen des lokalen Transports durch Messung von Transportkoeffizienten: Empirische Skalierungen, Tests von Transportmodellen


  • Studien zu "nicht-lokalen" Transporteffekten, z. B. Beeinflussungen des Plasmazentrums durch randnahe Heizung oder Abkühlung durch Verunreinigungsstrahlung

  • Plasmaturbulenz
    Beispiel: Turbulenter Transport in Tokamakplasmen. MPG-Jahrbuch 2013

  • Mitarbeit an internationalen Datenbanken zur Prognose des Einschlusses bei ITER bzw. einem Tokamak-Kraftwerk



Der Einschluss des Plasmas kann wesentlich verbessert werden, wenn es gelingt, den turbulenten radialen Transport zu unterdrücken. Dies gelingt im H-Regime mit einer Transportbarriere am Plasmarand. Im Plasmainnern können sich „interne Transportbarrieren“ ausbilden. An ASDEX Upgrade werden untersucht:

  • Physik des Aufbaus interner Transportbarrieren


  • Selbsterhaltung der internen Transportbarrieren durch interne Druckgradienten ("Advanced Tokamak")


  • Formung des Stromprofils: durch Ausnutzung magneto-hydrodynamischer Instabilitäten
 oder externen  Stromtrieb
 per Mikrowellen oder Neutralteilcheninjektion



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