Gemeinsame Berufung an IPP und Universität Greifswald

Jürgen Nührenberg: Professor an der Universität und Wissenschaftliches Mitglied des IPP

2. September 1997
Am 1. September 1997 wurde die Berufung von Dr. Jürgen Nührenberg zum Leiter des Bereichs "Stellaratortheorie" im Teilinstitut Greifswald des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) und gleichzeitig auf eine Professur für Theoretische Physik an die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald abgeschlossen.

In einem gemeinsamen Berufungsverfahren von Max-Planck-Gesellschaft und Universität ist er damit sowohl einer der insgesamt vier Wissenschaftlichen Direktoren des IPP-Teilinstituts als auch Professor an der Universität Greifswald. Damit soll parallel zum Aufbau des Greifswalder IPP-Teilinstituts die fusionsorientierte Plasmaphysik auch an der Universität Greifswald angesiedelt werden. Ziel der Fusionsforschung ist die Entwicklung eines Kraftwerkes, das - ähnlich wie die Sonne - Energie aus der Verschmelzung von Atomkernen gewinnt.

Jürgen Nührenberg studierte Physik in Göttingen und in München, wo er 1969 bei Professor Arnulf Schlüter promovierte. Nach Aufenthalten an der Universität von Iowa und am Courant Institute of Mathematical Sciences (New York University) trat er 1971 in das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching ein, wo er an der Theorie von Fusionsexperimenten arbeitete. 1979 wurde er Projektleiter der Gruppe "Theorie dreidimensionaler Systeme", zwei Jahre darauf Leiter der Arbeitsgruppe "Stellaratorphysik". Er war maßgeblich an der Entwicklung der modernen Stellaratoren sowie der Berechnung der Stellarator-Fusionsanlage Wendelstein 7-X beteiligt, die jetzt in Greifswald entstehen soll. Seit 1990 ist er Mitglied der Projektleitung dieses Experiments.

Nachdem er im Juni 1996 zum Wissenschaftlichen Mitglied des IPP berufen wurde, nahm er nun auch den Ruf als Professor an die mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald an. Er wird dort das Fach Theoretische Physik in Forschung und Lehre vertreten und damit die für das IPP-Teilinstitut so wichtige Verbindung an die örtliche Universität verstärken. Vorgesehen ist, zwei weitere Wissenschaftliche Direktoren des IPP-Teilinstituts als Professoren an die Universität Greifswald zu berufen.

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