Entstehung und Stabilität des X-Punkt-Strahlers und die Schwelle zu Marfes in Tokamak-Plasmen

Kalte, dichte und stark strahlende Plasmavolumina spielen eine wichtige Rolle für die Leistungsabfuhr und den Schutz der inneren Wand von Fusionsanlagen.

Auf der Grundlage von Teilchen- und Energiebilanzen wurde ein reduziertes Modell für das Auftreten von stabilen und instabilen X-Punkt-Strahlern (XPR) gewonnen. In seiner stabilen Form tritt der XPR auf geschlossenen magnetischen Flussflächen in der Nähe des magnetischen X-Punktes von Tokamak-Plasmen auf, wo er bis zu 90 % der Heizleistung abstrahlen und zur ELM-Unterdrückung auf Kosten eines moderaten Einschlussverlustes führen kann. Wird der XPR instabil, entsteht ein Marfe, der ein Vorläufer der Dichtegrenze und von Disruptionen in Tokamaks ist. Die Modellergebnisse stimmen gut mit experimentellen Beobachtungen und mit Ergebnissen aus SOLPS-ITER-Simulationen überein, was zu einem physikalischen Bild der zugrundeliegenden Prozesse führt. Die gefundenen Parameterabhängigkeiten können als Leitfaden für Regelungen zur XPR-Kontrolle und zur Vermeidung von Disruptionen dienen (s. Abb).

U. Stroth et al  Nucl. Fusion 62 (2022) 076008
https://doi.org/10.1088/1741-4326/ac613a

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