Demonstrationskraftwerk DEMO

Demonstrationskraftwerk DEMO

Das IPP-Projekt "DEMO-Studien" bearbeitet physikalische und technologische Fragen, die zur Vorbereitung eines Demonstrations­kraftwerks zu klären sind.

Die mit ITER gewonnenen Erkenntnisse sollen die Grundlagen für den Bau eines Demonstrationskraftwerks (DEMO) liefern, das alle Funktionen eines Kraftwerks erfüllt. Hierauf könnte das erste kommerzielle Fusionskraftwerk folgen.

Zurzeit sind die Ziele für DEMO noch allgemein formuliert: Die Anlage soll einige hundert Megawatt elektrische Energie in das Netz einspeisen, hinreichende Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit demonstrieren und mit einem geschlossenen Brennstoffkreislauf arbeiten. Letzteres heißt, die Anlage muss das Tritium, das sie verbraucht, zuvor selbst herstellen. Dem Zeitplan des europäischen Fusionsprogramms folgend soll DEMO etwa in der Jahrhundertmitte Strom erzeugen.

Über den Vorgänger ITER wird DEMO deutlich hinausgehen: So sind statt Entladungspulsen von rund fünf Minuten Dauer, die ITER liefern soll, bei DEMO zwei bis vier Stunden oder gar Dauerbetrieb gefragt. Während ITER das Herstellen von Tritium aus Lithium in einzelnen Testmodulen untersucht, muss sich DEMO völlig selbständig mit Tritium versorgen können. Statt der konventionellen Materialien für die Innenauskleidung des Plasmagefäßes bei ITER wird DEMO Materialien mit niedriger Aktivierbarkeit nutzen. Zudem wird das DEMO-Plasma mehr Neutronen erzeugen als ITER; die Wandmaterialien müssen daher stärkeren Belastungen standhalten.

Mit den Forschungsergebnissen der nächsten Jahre werden sich die Entwürfe für DEMO immer mehr konkretisieren. Im IPP wurde dazu 2010 das Projekt „DEMO-Studien“ gegründet.

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