Gemeinsame Berufung von IPP und TUM

Rudolf Neu: Professor an der Technischen Universität München und Leiter einer Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik

14. Februar 2014



Mit der Berufung von Prof. Dr. Rudolf Neu wurde jetzt die letzte von drei geplanten Professuren verwirklicht, mit denen das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching und die Technische Universität München (TUM) ihre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Fusionsforschung verstärken wollen. Die gemeinsam von beiden Einrichtungen Berufenen sind sowohl Professoren an der Universität als auch Leiter eines Forschungsbereichs bzw. einer Arbeitsgruppe im IPP.

Ziel der Arbeiten im IPP ist die Entwicklung eines Kraftwerks, das – ähnlich wie die Sonne – Energie aus der Verschmelzung von Atomkernen gewinnt. Um das Fusionsfeuer zu zünden, muss es gelingen, den Brennstoff – ein Wasserstoff-Plasma – berührungsfrei in Magnetfeldern einzuschließen und auf Temperaturen über 100 Millionen Grad aufzuheizen. In diesem Rahmen untersucht Rudolf Neu die Wechselwirkungen zwischen dem heißen Plasma und dem umgebenden Gefäß. Als Professor in der TUM-Fakultät Maschinenwesen und Leiter des IPP-Projekts Plasma-Wand-Wechselwirkung untersucht er, wie das heiße Plasma auf das Material der Innenwand des Gefäßes einwirkt und wie umgekehrt aus der Wand herausgeschlagene Partikel das Plasma verändern können. 


Rudolf Neu (geboren 1961 in Tübingen) kam nach Physikstudium und Promotion an der Universität Tübingen als Postdoktorand in das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching. Er habilitierte 2004, nach einem Gastaufenthalt am Massachusetts Institute of Technology in den USA, im Fach Experimentalphysik an der Universität Tübingen, wo er 2011 zum außerplanmäßigen Professor ernannt wurde. Ab 2011 leitete er für ein Jahr eine Arbeitsgruppe am Joint European Torus JET, dem Gemeinschaftsexperiment des europäischen Fusionsprogramms in Großbritannien. 2012 übernahm er die Leitung der Abteilung „ITER-Physik“ bei der europäischen Organisation EFDA.

2014 wurde er von IPP und TUM gemeinsam berufen – wie zuvor bereits Dr. Ulrich Stroth (Professor im Physik-Department der TUM und Leiter des IPP-Forschungsbereiches „Plasmarand und Wand“) und Dr. Eric Sonnendrücker (Professor am Zentrum für Mathematik der TUM und Leiter des IPP-Bereiches „Numerische Methoden der Plasmaphysik“).

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