Thomas Klinger zum Wissenschaftlichen Direktor des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald berufen
Prof. Dr. Thomas Klinger, Wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) in Greifswald, wird neuer Wissenschaftlicher Direktor des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald. Er übernimmt das Amt zusätzlich zu seinen Aufgaben am IPP.
Das Kuratorium der Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Gather hat Prof. Dr. Thomas Klinger mit Wirkung zum 1. Oktober 2023 einstimmig auf diese Position und zudem in den Vorstand der Stiftung berufen.
Forschung für die Energie der Zukunft: Prof. Dr. Thomas Klinger ist Direktor im IPP in Greifswald. Hier soll die Fusionsanlage Wendelstein 7-X die Dauerbetriebsfähigkeit von Stellaratoren demonstrieren, eines möglichen Bautyps künftiger Fusionskraftwerke. Der wissenschaftliche Bereich „Stellarator-Dynamik und -Transport“, den Prof. Dr. Thomas Klinger im IPP leitet, ist sowohl für die Ingenieurtechnik verantwortlich als auch für die wissenschaftliche Untersuchung spezieller Phänomene im Plasma von Wendelstein 7-X. An der Universität Greifswald lehrt Prof. Dr. Thomas Klinger Experimentalphysik.
Berlin, München, Erfurt, Bielefeld, Delmenhorst und Greifswald – das Wissenschaftskolleg in Greifswald ist eines von sechs seiner Art in Deutschland. Es wurde nach dem Vorbild des „Institute for Advanced Study“ (IAS) in Princeton, USA, aufgebaut. Dort forschten unter anderem Albert Einstein und J. Robert Oppenheimer. Das Hauptaugenmerk gilt allgemein der Auswahl und Förderung von Gastwissenschaftlern („fellows“), die vor Ort unterkommen und frei von allen Verpflichtungen ein Forschungsprojekt durchführen. Zudem strahlt ein Wissenschaftskolleg mit Vortragsserien in die Öffentlichkeit aus und ist Gastgeber wissenschaftlicher Konferenzen und Workshops.
„Das Spektrum an Aufgaben und die breite wissenschaftliche Ausrichtung von den Geistes- und Sozialwissenschaften über die Lebens- zu den Naturwissenschaften reizen mich“, erklärt Prof. Dr. Thomas Klinger seine Motivation, künftig zusätzlich als Wissenschaftlicher Direktor des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald zu fungieren. Für die kommende fünfjährige Amtszeit wünscht er sich, die Universität Greifswald, aber auch die ortsansässigen Forschungseinrichtungen wie das Friedrich-Loeffler-Institut als Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, das noch junge Helmholtz-Institut für One Health (Infektionsforschung), das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie sowie das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik weiterhin über das Wissenschaftskolleg zu fördern und neue Möglichkeiten zu schaffen. „Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg ist eine Stiftung und hat damit den Spielraum, Neues auszuprobieren. Es handelt sich um eine ganz besondere Einrichtung, die definitiv ein Alleinstellungsmerkmal des Wissenschaftsstandortes Greifswald darstellt und enorme Ausstrahlung haben kann“, so Prof. Dr. Thomas Klinger.
Es gilt, die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für das Fellow-Programm des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs zu gewinnen. „Es ist wichtig, dass sich eine Fellow-Gemeinschaft bildet, die sich untereinander inspiriert und motiviert. Dazu gehört auch der soziale Zusammenhalt, der schon allein dadurch gefördert wird, dass die Fellows in den Wohnungen des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Tür an Tür leben“, sagt Prof. Dr. Thomas Klinger. Sein Ziel ist ferner, das „Junge Kolleg“ zu stärken, das ausgewählte Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen fördert. Prof. Dr. Thomas Klinger möchte das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald überregional noch sichtbarer machen und national und international stärker vernetzen, etwa mit anderen Kollegs und Institutes for Advanced Studies. Und: „Ich will Themen aufgreifen, die die Gesellschaft gerade stark beschäftigen und zu denen die Wissenschaft ihre Stimme erheben kann und soll.“
Wissenschaftlicher Direktor des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs ist eine genehmigte Nebentätigkeit. Thomas Klinger verbleibt uneingeschränkt Direktor am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik.
Julia Sieber