Achtung: heiß und plötzlich!

Plasmaphysiker und Kurzzeitforscher tagen in Kiel / Öffentlicher Abendvortrag am 30. März

22. März 2011



Kernfusion, Laserforschung, Medizintechnik: In der nächsten Woche treffen sich an der Universität zu Kiel rund 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um über aktuelle Forschungsergebnisse der Plasma- und Kurzzeitphysik zu diskutieren. Anlass ist die vom 28. bis 31. März stattfindende Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.

„Plasma“ meint in der Physik ein gasähnliches Gemisch aus elektrisch geladenen Teilchen. Bisweilen auch als „vierter Aggregatzustand“ bezeichnet, ist ein Plasma von Fall zu Fall höchst unterschiedlich. Das Tagungsprogramm spiegelt diese Vielfalt wider. In Kiel geht es einerseits um die 100 Millionen Grad heißen Plasmen der Fusionsforschung. Deren Ziel ist es, die auf der Sonne stattfindende Kernverschmelzung nachzuahmen und die dabei freigesetzte Energie nutzbar zu machen. Beispiele dafür sind der internationale Testreaktor ITER, der in Frankreich gebaut wird, oder die Versuchsanlage Wendelstein 7-X in Greifswald. Im Tagungsprogramm finden sich jedoch auch Beiträge, die sich mit dem Einsatz weitaus kühlerer Plasmen in Technik und Medizin beschäftigen. Dabei geht es beispielsweise um die Herstellung hochwertiger optischer Bauteile, etwa von Linsen- und Spiegelsystemen, oder um die Behandlung von Hauterkrankungen.

Neben dem Fachprogramm bietet die Tagung einen öffentlichen Abendvortrag am Mittwoch, dem 30. März, um 20 Uhr im Audimax der Universität zu Kiel, Christian-Albrechts-Platz 2. Professor Thomas Klinger vom Greifswalder Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik referiert über die globale Nachfrage nach Energie und den Stand der Fusionsforschung: „Fusion – die neue Energie?“. Der Eintritt ist frei.

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