IPP an zwei Exzellenzclustern beteiligt

Exzellenzinitiative 2006 / Leuchttürme der Wissenschaft

21. November 2006

Im vergangenen Jahr hatten Bund und Länder die „Exzellenzinitiative“ für die Wissenschaft beschlossen, Mitte Oktober fielen jetzt – nach Begutachtungen durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und den Wissenschaftsrat – die Entscheidungen für die erste Förderrunde in diesem Wettbewerb. An zwei Projekten ist auch das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching bei München beteiligt.

Die Förderung der universitären Spitzenforschung soll in Deutschland „Leuchttürme der Wissenschaft“ entstehen lassen, die auch international ausstrahlen. Von 2006 bis 2011 stehen dafür knapp zwei Milliarden Euro zusätzlicher Mittel zur Verfügung. Für die erste Runde wurden aus 88 Anträgen insgesamt 18 Graduiertenschulen, 17 Exzellenzcluster – international konkurrenzfähige Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen an Universitäten, die mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft kooperieren – und drei Zukunftskonzepte ausgewählt.

An zwei der Exzellenzcluster ist das IPP beteiligt: In dem von der Technischen Universität München geplanten Cluster „Ursprung und Struktur des Universums“ wollen Astrophysiker, Kern- und Teilchenphysiker gemeinsam die innerste Struktur von Materie, Raum und Zeit, die Natur der Fundamentalkräfte sowie die Struktur und Zusammensetzung des Universums erforschen. Das IPP ist vertreten durch Dr. Wolf-Christian Müller, den Leiter der MPG-Nachwuchsgruppe „Numerische Studien von Turbulenz in magnetisierten Plasmen“. Im Rahmen des Clusters wird er sich der turbulenten Dynamik des interstellaren Mediums widmen. Mit neuen numerischen Methoden will man untersuchen, wie sich in turbulenten Strömungen unter dem Einfluss ihrer eigenen Schwerkraft Strukturen bilden. So soll zu einem besseren Verständnis der Sternentstehung beigetragen werden.

Auch an dem von der Ludwig-Maximilians-Universität München geleiteten Exzellenzcluster „Munich Centre for Advanced Photonics“ ist das IPP beteiligt: Wenn sich die Bewegung von Elektronen in Atomen, Molekülen, Festkörpern und Plasmen gezielt beobachten und steuern ließe, dann könnten mikroskopische Vorgänge besser erforscht und neue ultra-brillante Elektronen-, Ionen- und Röntgen-Quellen entwickelt werden. Die hierzu nötigen Messtechniken müssen allerdings in der Lage sein, die extrem schnelle Bewegung der Elektronen zu erfassen. Ebenso reaktionsschnell müsste die Steuerung durch lasergetriebene elektromagnetische Felder sein. Die IPP-Wissenschaftler unter Leitung von Prof. Hartmut Zohm bringen hier ihre Expertise mit heißen Fusionsplasmen ein. Denn das Plasma, das bei dieser Wechselwirkung von Materie mit intensivem Laserlicht entsteht, ist den im IPP untersuchten Fusionsplasmen recht ähnlich.

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