Überarbeiteter Zeitplan für ITER

Vierte Sitzung des ITER-Rates am 17./18. Juni 2009

22. Juni 2009



Auf seinem letzten Treffen stimmte der ITER-Rat dem von der ITER-Organisation überarbeiteten Zeitplan für den Aufbau des Fusionstestreaktor zu. Der ITER-Rat, das Aufsichtsgremium der internationalen ITER-Organisation, dem Vertreter der sieben Partner China, Europa, Indien, Japan, Russland, Süd-Korea und der USA angehören, kam vom 17. bis 18. Juni 2009 im japanischen Mito zusammen.

Beschlossen wurde, den Fusionstestreaktor stufenweise aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Um das Risiko möglichst klein zu halten, sollen – wie bei allen großen Fusionsanlagen – die wesentlichen Komponenten der Anlage zusammengebaut und getestet werden, bevor mit den Einbauten im Plasmagefäß begonnen wird. Zieldatum für das erste Plasma – aus einfachem Wasserstoff – ist wie bisher Ende 2018. Der Beginn der Experimente mit dem eigentlichen Fusionsbrennstoff, einem Gemisch aus schwerem und überschwerem Wasserstoff – Deuterium und Tritium – wurde um rund vier Jahre auf 2026 verschoben. Die Prüfung der revidierten Kostenabschätzung für ITER durch eine unabhängige internationale Gruppe ist noch nicht abgeschlossen.

Generaldirektor Dr. Kaname Ikeda informierte über den Projektfortschritt seit dem letzten Treffen des ITER-Rats im November 2008: „Wir schaffen ein neues Modell weltweiter Zusammenarbeit und die Welt verfolgt unsere Fortschritte.“ Der ITER-Rat nahm die Berichte verschiedener Arbeitsgruppen entgegen und leitete die Begutachtung des ITER-Managements ein, was laut ITER-Satzung alle zwei Jahre zu geschehen hat.

Die Europäische Kommission begrüßte das Ergebnis der Ratssitzung: „Europa setzt sich als Gastgeber mit allen Kräften für das Projekt ein und möchte es zum Erfolg führen“, so EU-Forschungskommissar Janez Potocnik in einer Presserklärung: „Das Ergebnis der heutigen Tagung des Rates ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, aber bis wir am Ziel sind, müssen noch mehrere Voraussetzungen erfüllt werden. Zusammen mit unseren internationalen Partnern werden wir unsere Arbeit intensivieren, um eine zuverlässige Kostenschätzung zu erhalten. Außerdem wollen wir Wege finden, um die Kosten einzudämmen und die Effizienz des Projektmanagements auf internationaler und EU-Ebene noch weiter zu verbessern.“ Insbesondere müsse nun ein vollständiger Zeitplan für den mehrstufigen Aufbau von ITER fertig gestellt werden. In ihn müssen die Kapazitäten der einzelnen „Domestic Agencies“ und ihre mit der Arbeit der ITER-Organisation eng verwobenen Tätigkeiten einfließen.

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