Wie heiß wird die Wand in einem Fusionskraftwerk?



Die Zünd- und Brenntemperatur für ein Fusionsplasma liegt bei 100 Millionen Grad Celsius. So heiß ist es im Zentrum des ultra-dünnen Plasmas. Wegen der isolierenden Wirkung des magnetischen Käfigs nimmt die Temperatur nach außen ab, auf rund 100.000 Grad Celsius am Plasmarand.

Die Temperatur der Wände des Plasmagefäßes wird nochmals sehr viel niedriger sein. Die Wände werden durch ein Kühlmittel – Wasser oder Helium – je nach Material der Wand auf 300 bis 600 Grad gekühlt. Infolgedessen wird auch die Temperatur des Wärmetauschers zwischen 300 und 600 Grad liegen. Das heiße Wasser oder Gas hinter dem Wärmetauscher treibt auf konventionelle Weise eine Turbine und einen Generator zur Stromerzeugung an. Je höher dabei die Temperatur des Kühlmittels ist, desto größer wird der Wirkungsgrad der Energieumwandlung.

Hinter dem Plasmagefäß und der Abschirmung wird es übrigens beträchtlich kalt. Hier liegen die Spulen, die den Magnetkäfig zum Einschluss des Plasmas aufbauen. Diese Spulen sind supraleitend und werden deshalb – thermisch gut isoliert vom Rest der Anlage – auf Tieftemperatur nahe dem absoluten Nullpunkt abgekühlt.

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