Neue Ausgabe des Wendelstein-Newsletters erschienen

Informationen rund um die Fusionsanlage Wendelstein 7-X

17. Juli 2020

Der Newsletter berichtet über aktuelle Entwicklungen rund um das Fusionsexperiment Wendelstein 7-X. In Ausgabe 16/2020 geht es um die Aufrüstung der Anlage für die nächste Experimentkampagne.

Während Wendelstein 7-X bislang mit ungekühlten Wandver­klei­dungen und Divertor-Platten betrieben wurde, werden zurzeit alle Teile im Plasmagefäß, die in Wärmekontakt mit dem heißen Plasma kommen, durch wassergekühlte Elemente ersetzt – eine Gesamt­fläche von etwa 250 Quadratmetern. Statt der bisherigen Plasmen von einigen zehn Sekunden Dauer kann man dann Plasmen bei maximaler Heizenergie von 18 Gigajoule für 30 Minuten untersuchen.

Zugleich werden die Apparaturen zur Plasmaheizung aufgestockt: Bereits in Betrieb waren zehn Mikrowellensender der Elektronen-Zyklotron-Resonanz-Heizung mit einer Gesamtleistung von 8 Megawatt sowie ein Neutralteilcheninjektor. Nun kommt ein zweiter Injektor hinzu. Die Gesamtheizleistung der Neutralteilchenheizung wird sich damit auf 7 Megawatt erhöhen. Neu zum Einsatz kommen wird die Ionen-Zyklotron-Resonanz-Heizung mit einer Radiowellen-Heizleistung von 1,5 Megawatt. Das Spektrum der Diagnostiken, die das Plasma beobachten, wird um sieben neue Systeme erweitert.

Weil die Corona-Schutzmaßnahmen die Umbauarbeiten unvermeidlich verzögern, wird der Montageplan für Wendelstein 7-X zurzeit überarbeitet. Klar ist schon jetzt, dass der Plasmabetrieb nicht mehr, wie eigentlich vorgesehen, im Jahr 2021 starten kann. Mit Experimentbeginn wird man sich nach der langen Umbaupause behutsam an höhere Heizleistungen und längere Plasmapulse herantasten. Die in einem Plasmapuls umgesetzte Energie soll dann – in einem mehrjährigen wissenschaftlichen und technischen Programm – stufenweise auf das Maximum von 18 Gigajoule erhöht werden.

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