Die Macht der Sprache

Institutskolloquium

  • Datum: 29.05.2016
  • Uhrzeit: 10:30
  • Vortragende(r): Tanja Berger
  • Konzepte für Bildung und Politik
  • Ort: IPP Greifswald
  • Raum: HGW S1 (Übertragung Hörsaal D2)
  • Gastgeber: IPP
Mit unserer Sprache beschreiben wir unsere Wirklichkeit. Was wir benennen ist auch vorhanden. Für was wir kein Wort haben, kann sich auch unser Hirn schlecht vorstellen. Unser Sprachgebrauch ist Teil unserer Wirklichkeit und sie beeinflusst unsere Wahrnehmung. Soweit die Sprachphilosophie.
Sollen Personen angesprochen werden, ist es ratsam, ihr Geschlecht nicht außen vor zu lassen. Dies gilt auch für Reden, Vorträge und wissenschaftliche Publikationen. So wird konkret und der Realität gemäß kommuniziert. Kontroversen gibt es dabei über die Präferenzen und Wirkungen der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten bzw. Formen, z.B. zwischen den Verfechter_innen des Unterstrichs und den BefürworterInnen des großen I-s im Wort (Binnen-I). Mit der Verwendung einer gendersensiblen Sprache kann, soll und muss die Geschlechtervielfalt in unserer Gesellschaft sichtbar gemacht werden. In den meisten Fakultäten unserer Universitäten sowie in den Forschungszentren bleibt oft die Definitionsmacht des generisch Maskulinen unangetastet und wird nicht reflektiert. Bestenfalls wird in Fußnoten oder auf Nachfrage das Argument angeführt, Mädchen und Frauen seien selbstverständlich mitgemeint. Das Kolloquium wird einen Einblick in die psychologische Dimension von Sprachgebrauch am Beispiel geschlechtergerechter Sprache bieten. Wie sind Wirkweisen und wie machen wir uns dies zunutze, um Gesellschaft sprachlich zu demokratisieren. Aufgezeigt werden die Anwendungsmöglichkeiten geschlechtergerechter Sprache und ihre möglichen Formen. Es werden Argumente dafür benannt, der Nutzen herausgearbeitet sowie die politische Dimension.
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