ITER macht Fortschritte

Zweite Sitzung des ITER-Rates am 17./18. Juni 2008

19. Juni 2008



Über den Fortschritt bei der Realisierung des internationalen Fusionstestreaktors ITER berichtete ITER-Generaldirektor Dr. Kaname Ikeda auf den zweiten Treffen des ITER-Rates vom 17. bis 18. Juni 2008 in Aomori, Japan. Dem Aufsichtsgremium der internationalen ITER-Organisation gehören Vertreter der sieben ITER-Partner China, Europa, Indien, Japan, Russland, Süd-Korea und der USA an. Generaldirektor Ikeda informierte über den Projektfortschritt seit dem ersten Treffen des ITER-Rats im November 2007, über die Entwicklung des Standortes in Cadarache/Südfrankreich und den Aufbau des Projektteams, das in weniger als zwei Jahren von 7 auf 300 Mitglieder angewachsen ist.

Hauptpunkt auf der Tagesordnung war der kürzlich abgeschlossene "Design Review" und seine Auswirkungen auf Ziele, Zeitplan und Kosten des Projektes. Unter anderem integriert er neue plasmaphysikalische und technologische Erkenntnisse, die seit Fertigstellen des ITER-Entwurfs von 2001 gewonnen wurden, in den Entwurf der Anlage und vervollständigt bisher nicht durchkonstruierte Bauteile oder Schnittstellen. Die daraus folgende revidierte Kostenabschätzung der ITER-Organisation soll, so der Ratsbeschluss, durch eine unabhängige internationale Gruppe unter Leitung von Dr. Frank Briscoe geprüft werden. Der Rat bestätigte zudem die von der ITER-Organisation vorgelegte neue Projektspezifikation, die die wissenschaftlichen Ziele und technischen Parameter von ITER darstellt. Ebenso stimmte er dem überarbeiteten Zeitplan des Projektes zu, der das erste Plasma – rund zehn Jahre nach Baubeginn – im Jahr 2018 vorsieht.

Genehmigt wurden zudem die Bedingungen für den Beitritt neuer Partner in die ITER-Organisation und – die Zustimmung der Regierungen der beteiligten Staaten vorausgesetzt – der Beginn formaler Verhandlungen mit Kasachstan.

Der Vorsitzende des ITER-Rates, Sir Chris Llewellyn Smith, fasste zusammen: „Alle Mitglieder würdigten den beeindruckenden Fortschritt seit dem ersten Ratstreffen und betonten, wie wichtig es sei, den Schwung des Projektes beizubehalten. In einer großen Anstrengung der ITER-Organisation und der Geschäftstellen der Partner wurden, unterstützt durch Fusionsforscher der ganzen Welt, wesentliche Fragen des ITER-Entwurfs geklärt, so dass der Rat jetzt den neuen Referenz-Entwurf genehmigen konnte. Der Beschluss, eine gründliche unabhängige Prüfung der vorgelegten Kostenabschätzung einzuleiten, ist der erste Schritt, den neuen Entwurf und Zeitplan zu verwirklichen.“

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