Indien wurde ITER-Mitglied

Sieben ITER-Partner finanzieren, bauen und betreiben den Testreaktor

8. Dezember 2005

Indien ist seit 5. Dezember voller Partner der internationalen ITER-Zusammenarbeit – neben Europa, Japan, Russland, USA, China und Südkorea. An der zwölften Runde der ITER-Verhandlungen vergangene Woche auf der Insel Jeju/Südkorea nahmen bereits Vertreter Indiens teil. Im August 2005 hatte das Land sein Interesse an einem ITER-Beitritt angemeldet. Damit sind nun sieben Partner in der ITER-Kooperation zusammengeschlossen, die Finanzierung, Bau und Betrieb der Forschungsanlage gemeinsam unternehmen. Die Investitionskosten für ITER wurden auf 4,6 Milliarden Euro abgeschätzt. Die Beiträge der einzelnen Partner – im Wesentlichen in Form von Komponenten der Anlage – wurden mit dem Beitritt Indiens neu festgelegt.

Ziel der Fusionsforschung ist es, ähnlich wie die Sonne aus der Verschmelzung von Atomkernen Energie zu gewinnen. Auf dem Weg zu einem Kraftwerk soll der Experimentalreaktor ITER (lat.: ‚der Weg‘) zeigen, dass ein Energie lieferndes Fusionsfeuer möglich ist. Dazu muss es gelingen, den Brennstoff, ein Wasserstoffplasma, in Magnetfeldern wärmeisolierend einzuschließen und auf Temperaturen über 100 Millionen Grad aufzuheizen. Mit einer Leistung von 500 Megawatt soll ITER erstmals ein im Kraftwerksmaßstab Energie lieferndes Fusionsplasma erzeugen.

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