Otto-Hahn-Medaille für IPP-Nachwuchswissenschaftler

Auszeichnung der Max-Planck-Gesellschaft für besondere wissenschaftliche Leistungen

22. Juni 2012

Unter den Trägern der Otto-Hahn-Medaille, mit der die Max-Planck-Gesellschaft alljährlich besonders qualifizierte Nachwuchswissenschaftler aus ihren Instituten auszeichnet, ist wiederum ein junger Wissenschaftler aus dem IPP: der Fusionsforscher Dr. Robert Hager von der EURYI-Nachwuchsgruppe im Bereich Tokamaktheorie.

Im Rahmen seiner Doktorarbeit hat Robert Hager die radiale Ausbreitung geoakustischer Moden im Plasma untersucht – also oszillierende großräumige Plasmaströmungen in Richtung des kleinen Plasma-Umfangs ähnlich den Zonal Flows. Weil diese Strömungen den turbulenten Transport von Energie und Teilchen vom heißen Plasmazentrum nach außen unterbrechen können, ist das genaue Verständnis ihrer Entstehung von großem praktischem Interesse. Denn je geringer diese Verluste, desto effizienter kann ein späteres Fusionskraftwerk arbeiten. Um aufzuklären, wie die Symmetrie der magnetischen Flussflächen mit dem geoakustischen Energietransport zusammenhängt, hat Robert Hager zunächst sowohl eine analytische Beschreibung der linearen Physik erarbeitet, als auch in Turbulenzrechnungen die nichtlineare, turbulenzinduzierte Ausbreitung bewiesen. In Turbulenzsimulationen für die IPP-Anlage ASDEX Upgrade in Garching sowie für das National Spherical Torus Experiment NSTX in Princeton hat er dann tatsächlich pulsierende geoakustische Aktivität gefunden, was bisher unverstandene Messergebnisse erklären könnte.

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