Kugelblitze, Fusionskraftwerke und Eier in der Mikrowelle

Tag der offenen Tür im Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching

9. Oktober 2006
Einen „Kugelblitz“ sehen – diese seltene Gelegenheit bietet sich am kommenden Sonntag, dem 15. Oktober 2006, im Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching, wenn von 10 bis 17 Uhr die Forschungsinstitute auf dem Garchinger Forschungsgelände einen Tag der offenen Tür veranstalten. Der rätselbehafteten Leuchterscheinung werden an diesem Tag Wissenschaftler der gemeinsamen Berliner Arbeitsgruppe von IPP und Humboldt-Universität experimentell zu Leibe rücken und Kugelblitze im Labor erzeugen – genauer gesagt, kugelblitz-ähnliche Plasmawolken. Alle 20 Minuten lassen Prof. Burkhard Jüttner und Prof. Gerd Fußmann per Hochspannungsentladung über einer Wasseroberfläche leuchtende Plasmabälle aufsteigen und geben einen kurzen Überblick über die weltweiten Forschungen zum Kugelblitz.

„Eier in die Mikrowelle?“ Ob dies empfehlenswert ist, wird in einem Experimentalvortrag von Prof. Hans-Jürgen Hartfuß geklärt. Die Mikrowellen, mit denen im IPP ansonsten Fusionsplasmen aufgeheizt werden, stehen am Tag der offenen Tür als Küchenhelfer im Mittelpunkt eines turbulenten Vortrages mit Experimenten rund um das bekannte Haushaltsgerät.

Was schließlich Plasmen mit einem Kraftwerk zu tun haben, erläutert am Vormittag in einem Vortrag über neueste Entwicklungen in der Fusionsforschung Dr. Hans-Werner Bartels, in einer Kindervorlesung am Nachmittag Dr. Elisabeth Wolfrum unter dem Motto „Wir machen’s der Sonne nach“.

Auf einen Blick:

  • ab 10 Uhr:
    „Kugelblitz – Mythos oder Plasma-Wolke?“
    alle 20 Minuten: Vorführung und Kurzvortrag
    Prof. B. Jüttner, Prof. G. Fußmann

  • 11:30 Uhr
    „ITER – der Weg zum Fusionskraftwerk“
    Vortrag, Dr. H.-W. Bartels

  • 13:15 Uhr
    „Eier in die Mikrowelle?“
    Experimental-Vortrag, Prof. H.-J. Hartfuß

  • 14:30 Uhr
    „Wir machen’s der Sonne nach“
    Kindervorlesung, Dr. E. Wolfrum

Offen stehen außerdem die Türen zu den technischen Großanlagen des IPP, wo sich die Besucher in Gesprächen mit Experten oder an Infoständen über die Fusionsforschung informieren können. Auf die Kinder wartet ein eigenes Programm mit Spiel und Sport sowie kleinen Experimenten und physikalischen Basteleien.

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