IPP in Greifswald ist „Ausgezeichneter Ort“ im Land der Ideen

Wendelstein 7-X: Fusionsforschung für das Kraftwerk von morgen / Bundessieger Wissenschaft


Mit dem Projekt „Wendelstein 7-X: Fusionsforschung für das Kraftwerk von morgen“ gehört das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Greifswald zu den 100 Preisträgern des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2016.

Unter rund tausend Bewerbungen wurde die Fusionsforschungsanlage von einer hochkarätigen Jury ausgewählt: Unter dem Motto „NachbarschafftInnovation – Gemeinschaft als Erfolgsmodell“ zähle Wendelstein 7-X zu den Projekten, die eine überzeugende Antwort auf die Frage liefern, wie gemeinschaftliches Handeln innovative Lösungen für Heraus­­forde­rungen von morgen bieten kann: Am Aufbau der Anlage, die Ende letzten Jahres in Betrieb ging, hat ein inter­natio­na­les Team zehn Jahre gearbeitet.

Wendelstein 7-X ist die weltweit modernste und größte Fusionsforschungsanlage vom Typ Stellarator. Mit der Anlage arbeitet man im nationalen und internationalen Verbund daran, die Grundlagen für ein Kraftwerk zu entwickeln, das Energie nach dem Prinzip der Sonne gewinnt. 100 Millionen Grad heiß ist der Brennstoff – ein Wasserstoff-Plasma – dessen Verhalten die Forscher untersuchen wollen. Damit es sich nicht beim Kontakt mit den kalten Gefäßwänden abkühlt, halten Magnetfelder das Plasma nahezu berührungsfrei im Inneren einer Vakuumkammer in Schwebe. Mit beinahe unbegrenzten, überall auf der Erde vorhandenen Vorräten, klimaneutral, umweltfreundlich und grundlastfähig, könnten Fusionskraftwerke zusammen mit Erneuerbaren Energien zu einer nachhaltigen Energieversorgung der Zukunft beitragen.

Die Preisverleihung, bei der eine von Bundespräsident Joachim Gauck unterzeichnete Urkunde überreicht wird, fand am 26. Oktober 2016 im IPP in Greifswald statt. Zudem wurde das IPP in Greifswald am 10. November 2016 als einer von sechs Bundessiegern des Wettbewerbs prämiert. Neben dem Projekt Wendelstein 7-X in der Kategorie Wissenschaft wählte die unabhängige Jury fünf weitere Bundessieger in den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Umwelt, Bildung und Gesellschaft.

Mit dem Wettbewerb wollen die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank zukunftsweisende Ideen würdigen, die die Potenziale von Nachbarschaft im Sinne von Gemeinschaft, Kooperation und Vernetzung nutzen und so einen gesellschaftlichen Mehrwert zur Lösung von gegenwärtigen oder künftigen Herausforderungen schaffen.

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