Teilnahme an JT-60SA

Das japanisch–europäische Tokamakprojekt gilt als Nachfolger von JET. Es soll ITER unterstützen, die offenen physikalischen Fragen für das Design eines DEMO-Reaktors mit Dauerbetrieb zu beantworten. Das IPP trägt dazu bei, die Großanlage vorzubereiten.

Das Projekt JT-60SA wurde 2007 im Rahmen des „Broader Approach“ Abkommens zwischen der EU und Japan zur schnellstmöglichen Nutzung der Fusionsenergie initiiert. Dabei steht im Fokus, Forschungsvorhaben ergänzend zu ITER in Richtung der Entwicklung eines DEMO-Designs durchzuführen. JT-60SA verfolgt dabei das ultimative Ziel, einen vollständig nicht-induktiven, stationären Tokamak-Betrieb durch hohen Plasmadruck zu erreichen.

JT-60SA ist der größte supraleitende Tokamak nach ITER. Diese Anlage ist in der Lage, Deuteriumplasmen am Break-even-Punkt einzuschließen, und dabei Pulslängen zu erreichen (typischerweise 100 Sekunden), die länger sind als die Zeitskalen, welche die wichtigsten Plasmaprozesse wie Stromdiffusion und Teilchenrecycling charakterisieren.

Der Aufbau der Maschine im japanischem Naka wurde 2020 abgeschlossen. Die Inbetriebnahme ist aktuell im Gange. Der zusammen mit ITER entwickelte JT-60SA-Forschungsplan deckt die Lebensdauer der Anlage von ungefähr 20 Jahren ab.

Das IPP und JT-60SA 

Die EU-Beiträge für den Aufbau und den technisch-wissenschaftlichen Betrieb von JT-60SA werden von Fusion for Energy und EUROfusion koordiniert. In Zusammenarbeit mit diesen Organisationen trägt das IPP dazu bei, den JT-60SA-Betrieb vorzubereiten und später zu begleiten. Im IPP-Bereich Tokamak-Szenario-Entwicklung werden technologische Sub-Systeme für JT-60SA zur Beherrschung von Disruptionen und für die Nachfüllung von Teilchen mittels kryogener Pellets entwickelt und aufgebaut.

Zur Redakteursansicht