Unerwartete Isotopenabhängigkeit der Zugangsschwelle für Plasmen mit hohem Energieeinschluss gefunden

Einzigartige Experimente mit tritiumhaltigen Plasmen in der Fusionsanlage JET in Culham, Großbritannien, zeigen, dass Plasmen aus Mischungen von Wasserstoffisotopen sich anders verhalten als isotopenreine Plasmen gleichen Isotopengewichts.
 

IPP-Wissenschaftler haben in Experimenten an der Fusionsanlage JET die Isotopenabhängigkeit der Leistungsschwelle für das Erreichen von Plasmen mit hohem Energieeinschluss, der sogenannten H-mode, untersucht. Dies ist unter anderem wichtig, um den Bedarf an erforderlicher Heizleistung in einem Fusionskraftwerk abschätzen zu können. In sehr seltenen Experimenten, in denen Plasmen mit Tritium (überschwerer Wasserstoff) verwendet wurden, konnte gezeigt werden, dass es einen Unterschied macht, ob man die H-Mode in einem Plasma aus reinem Deuterium (D) oder einer Mischung aus Wasserstoff und Tritium (H-T) erreichen will, obwohl beide Plasmen dieselbe effektive Isotopenmasse Aeff haben. Dies war aufgrund vergangener Experimente nicht erwartet worden und konnte damit erklärt werden, dass der Wärmetransport vor dem Übergang in die H-mode ebenfalls nicht nur von der Isotopenmasse, sondern von der konkreten Isotopenzusammensetzung abhängt, wie in einer neuen Publikation ausgeführt wird, siehe G. Birkenmeier et al., Plasma Phys. Control. Fusion 65 054001 (2023),
https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1361-6587/acc423/meta

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